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lifeClipper2 inszeniert die facettenreiche Umgebung des Basler Rheinhafens St. Johann, wo sich Frühgeschichte und Industriegeschichte, hochpolitische Zeitfragen und städtebauliche Visionen eng miteinander verflechten. Der inszenierte Spaziergang startet auf der Voltamatte und führt der Achse der Nordtangente entlang bis zu den Hafenanlagen. 1860 wurde beim Voltaplatz das Basler Gaswerk eröffnet. Noch bis vor 30 Jahren prägten dessen Türme das Ortsbild. Beim Bau eines Gaskessels stiessen Arbeiter im Jahr 1911 auf Relikte der Keltenstadt aus der Zeit von 150 bis 80 v.Chr.. Dank oder wegen der Bauarbeiten für die Basler Nordtangente und den Novartis Campus führt die Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt in der Umgebung der Voltamatte zurzeit intensive Rettungsgrabungen durch. Die Auswertung der Funde verspricht faszinierende Einblicke in den Lebensalltag der Kelten. Dort, wo heute die Parkanlage im Eingangsbereich des Novartis Campus entsteht, lag damals das Zentrum der Siedlung, die mit einer Fläche von über 150’000m2 städtische Dimensionen erreichte.
Weil aus Abfällen der Gasfabrik Farbprodukte hergestellt werden konnten, wurde auf dem Nachbargelände des Gaswerks 1886 das Chemieunternehmen Sandoz gegründet. 100 Jahre später, 1996, fusionierte der Sandoz-Konzern mit der Ciba zum Pharmagiganten Novartis. Der Rheinhafen St. Johann wurde zwischen 1906 und 1911 erbaut; nun sind sein Rückbau und eine Verlagerung seines Betriebs an Ersatzstandorte geplant, um der Bevölkerung von der Voltamatte her einen direkten Zugang zum Rheinufer zu gewähren. Gleichzeitig erweitert die Umgestaltung des Areals die Umsetzung des von Novartis geplanten Wissenscampus. Der Novartis Campus, nach dem Masterplan des ETH-Professors Vittorio Lampugnani von internationalen Stararchitekten bespielt, soll als hochwertiges Umfeld für Innovation und Forschung mittelfristig Platz für 10'000 Mitarbeitende bieten.
Für die Umgestaltung des Hafenraums und die Herstellung einer öffentlichen Verbindung zwischen dem St. Johannspark und Hüningen (F) haben die Novartis und das Baudepartement des Kantons Basel-Stadt gemeinsam einen Projektwettbewerb durchgeführt. Im September 2007 hat das Preisgericht das Projekt „Undine“ der Zürcher Büros Hager Landschaftsarchitektur und Durrer Linggi Architekten zur Weiterbearbeitung empfohlen. Das Projekt überzeugt durch die stufenartige Gestaltung der Böschung und verspricht für verschiedene Nutzer eine hohe Freiraumqualität. Die neu entstehende Rheinpromenade, die die Grenzen zwischen der Schweiz und Frankreich verwischt, trägt zudem zur Internationalisierung der Stadt bei. Das Gebiet am Dreirosen-Brückenkopf ist für öffentliche Bildungs- und Forschungseinrichtungen (Universität Basel und der ETH) vorgesehen. lifeClipper2 macht Geschichte und Geschichten sichtbar und zeigt den Wandel eines Ortes, wenn nicht mehr Güter, sondern Daten transportiert werden.
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